
Stellen Sie sich vor, jemand bricht in Ihr Haus ein – aber Sie merken es erst 200 Tage später. In der digitalen Welt passiert genau das tagtäglich: Laut Studien dauert es im Durchschnitt über 200 Tage, bis ein Unternehmen bemerkt, dass es gehackt wurde.
Was bedeutet das für Ihre Datensicherung (Backup)?
Viele Unternehmen speichern ihre Backups für 30 bis 100 Tage. Das klingt zunächst ausreichend – aber wenn ein Angriff erst nach 200 Tagen entdeckt wird, ist das Backup möglicherweise ebenfalls infiziert oder unbrauchbar. Das bedeutet: Selbst wenn Sie ein Backup haben, können Sie es im Ernstfall nicht mehr verwenden.
Zwei Wege, um sich zu schützen
Um dieses Risiko zu minimieren, gibt es zwei zentrale Strategien:
1. Backup-Aufbewahrungszeit verlängern
Die einfachste Maßnahme ist, die Aufbewahrungsdauer Ihrer Backups zu erhöhen – z. B. auf 180 oder 365 Tage. So stellen Sie sicher, dass auch bei einer späten Entdeckung eines Angriffs noch eine „saubere“ Version Ihrer Daten vorhanden ist.
Natürlich bedeutet das mehr Speicherplatz und höhere Kosten. Aber im Vergleich zu einem vollständigen Datenverlust ist das eine überschaubare Investition.
2. Angriffe früher erkennen – mit modernen IT-Management-Lösungen
Noch besser ist es, wenn ein Angriff gar nicht erst 200 Tage unentdeckt bleibt. Genau hier kommen moderne IT-Lösungen ins Spiel. Es gibt Systeme die kombinieren verschiedene Werkzeuge, um Ihre IT-Infrastruktur proaktiv zu schützen.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Komponenten – verständlich erklärt:
Remote Monitoring and Management (RMM)
Ein System, das Ihre gesamte IT – also Server, Computer, Netzwerke – rund um die Uhr überwacht. Es erkennt ungewöhnliche Aktivitäten sofort, z. B. wenn ein Gerät plötzlich große Datenmengen versendet oder sich ein Nutzer zu ungewöhnlichen Zeiten einloggt. So können Angriffe frühzeitig erkannt und gestoppt werden.
Patch-Management
Viele Angriffe nutzen bekannte Schwachstellen in veralteter Software. Patch-Management sorgt dafür, dass alle Programme und Betriebssysteme automatisch auf dem neuesten Stand gehalten werden. So werden Sicherheitslücken geschlossen, bevor sie ausgenutzt werden können.
Endpoint-Management
Jeder Laptop, jedes Smartphone und jeder PC ist ein potenzielles Einfallstor für Angreifer. Endpoint-Management bedeutet, dass alle Geräte im Unternehmen zentral verwaltet und abgesichert werden – egal ob im Büro oder im Homeoffice.
Backup und Disaster Recovery
Neben der reinen Datensicherung geht es hier auch um die schnelle Wiederherstellung im Notfall. Wenn ein Angriff oder ein technischer Defekt auftritt, können Systeme innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt werden – oft automatisch.
IT-Asset-Management
Dieses System weiß genau, welche Geräte, Software und Lizenzen im Unternehmen vorhanden sind. Das hilft nicht nur bei der Verwaltung, sondern auch dabei, veraltete oder unsichere Komponenten schnell zu identifizieren.
Service Desk Integration
Wenn ein Problem erkannt wird – z. B. ein verdächtiger Zugriff oder ein fehlgeschlagenes Update – wird es automatisch an den IT-Support gemeldet. So geht keine Warnung unter, und die Reaktion erfolgt schneller und gezielter.
Fazit: Wer früher erkennt, schützt besser
Ein Hackerangriff, der 200 Tage unentdeckt bleibt, ist kein Einzelfall – sondern leider Realität. Wer sich allein auf klassische Backups verlässt, läuft Gefahr, im Ernstfall keine sauberen Daten mehr zu haben.
Die Kombination aus längerer Backup-Aufbewahrung und intelligenter IT-Überwachung ist der Schlüssel zu echter Sicherheit. Denn nur wer weiß, was in seiner IT passiert, kann rechtzeitig reagieren – und das kann im Ernstfall den Unterschied machen zwischen einem kurzen Ausfall und einem existenzbedrohenden Schaden.
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